Altersvorsorge
Die meisten meiner Kunden kommen beim Thema Altersvorsorge mit diesen Fragen in die Beratung:
- Wann sollte man damit anfangen?
- Welche Möglichkeiten gibt es und welche ist die richtige für mich?
- Wie kann ich mein Geld anlegen?
- Wieviel von meinem Geld sollte ich dafür aufwenden?
- Wie lasse ich meine Altersvorsorge am besten durch den Staat unterstützen?
Wenn eine dieser Fragen auch Ihre ist, dann lesen Sie gerne weiter oder machen Sie gleich einen Termin für uns 😉
Eine Faustregel
Es ist keine neue Erkenntnis, dass wer sich etwas ansparen will, früh damit anfangen sollte. Das war schon immer so. Ob die Überschrift dabei ‘mein Haus’, ‘mein neues Smartphone’ oder ‘meine Rente’ heißt, spielt fast keine Rolle. Die sog. “72er-Regel” - eine Daumenregel - besagt, dass sich das eingesetzte Kapital bei einer durchschnittlichen Wertentwicklung von 7 % pro Jahr nach etwa 10 Jahren einmal verdoppelt hat. Wenn man das auf 40 Jahre - also 4 Verdopplungen - hochrechnet, ergibt sich zumeist ein stattliches Kapital: Bei einem Einsatz von z. B. 10.000 € stünden so nach 40 Jahren 160.000 € zur Verfügung, ohne dass man zwischenzeitlich auch nur einen Euro dazu getan hätte. Die letzte Verdopplung ist natürlich die mit dem größten Hebel.
Daraus lassen sich zwei wichtige Erkenntnisse ableiten: Die Zeit spielt bei der Vermehrung des Geldes eine entscheidende Rolle. Die Anlage des Geldes kann nicht beliebig sein, da die Rendite (Zinseszins) ebenso wichtig dabei ist. Würde man obiges Beispiel mit 2% Wertentwicklung rechnen, ergäbe sich eine Verdopplung nur alle 41 Jahre - also nur einmal!
Versicherung als Altersvorsorge
In einer Versicherung als Altersvorsorge passiert grundsätzlich erstmal nichts anderes als der oben beschriebene Ansparprozess. Dies ist den meisten Menschen jedoch offenbar nicht bewußt. Zumindest fragen die meisten nicht danach wie ihr Geld eigentlich angelegt wird, wenn sie es als Altersvorsorge einer Versicherung anvertrauen. Wie das Beispiel oben zeigt, ist das jedoch sehr entscheidend, weil nicht jede Anlageform 7% Rendite bringen kann.
Im Unterschied zum Depot, dem berühmten Kopfkissen oder einer Immobilie hat die Versicherung das Alleinstellungsmerkmal, dass sie bestimmte Leistungen garantiert. Darunter zum Beispiel eine lebenslange Auszahlung. D.h. die Versicherung übernimmt das Risiko, dass ausgerechnet Sie ungewöhnlich alt werden und zahlt Ihnen immer die gleiche Rente aus, auch wenn rein rechnerisch Ihr angespartes Kapital vielleicht schon verbraucht ist.
Seit der Rentenreform von 2005 (Alterseinkünftegesetz) fördert der Staat nicht nur die private, kapitalgedeckte Altersvorsorge - auch bekannt als Riester, Rürup oder betriebliche Altersvorsorge (bAV) - sondern schützt sie auch in besonderer Weise (zum Beispiel vor dem Zugriff des Sozialamts).
Welche der angesprochenen Formen hier die richtige für Ihre Situation ist, hängt von vielen Faktoren, nicht zuletzt von Ihren beruflichen Plänen für die Zukunft ab. Ich kann Ihnen die Vor- und Nachteile bezogen auf Ihre Situation mit Hilfe einer Übersicht auf einem DIN A4 Blatt innerhalb von etwa 45 Minuten erklären. Danach sind Sie in der Lage, für sich die richtige Wahl zu treffen.
Bankkonto und Bargeld als Altersvorsorge
Natürlich kann man sich einfach ein gutes Polster auf dem Konto zusammensparen und dies dann als Altersvorsorge betrachten. Leider birgt das jedoch nicht nur aufgrund der aktuellen Niedrigzinsphase (2021) Nachteile, sondern muss aus historischer Sicht geradezu als gefährlich erscheinen.
Wissen Sie wie lange es den Euro als Währung noch geben wird? Die letzte Reform, bei der diese Art von Eigentum politisch bewusst enteignet wurde, war die Währungsreform von 1949 mit der Einführung der D-Mark. Viele Sparer sind damals von einem Tag auf den anderen um eine großen Teil Ihres Vermögens gebracht worden, weil sie ihr Geld auf normalen Sparkonten hatten. Ähnlich - wenn auch weniger heftig - erging es den Bürgern der ehemaligen DDR beim Anschluss an die Bundesrepublik 1990.
Selbst wenn das in Ihrem Leben nicht passieren sollte, stellt sich die Frage, ob Sie wirklich so viel Geld auf der “hohen Kante” haben, um davon tatsächlich bis zum Lebensende zu zehren: Wissen Sie wie alt Sie werden? Vielleicht haben Sie eine 23jährige Rentenzeit vor sich und werden 90 Jahre alt. Um diese Zeit ausschließlich mit Ihrem Konto zu überbrücken, bräuchten Sie bei einer monatlichen Verwendung von 1.500 € davon ein anfängliches Kapital von über 300.000 € (bei 3% Zins p.a.). (Quelle: www.zinsen-berechnen.de)
Aktien und Investmentfonds als Altersvorsorge
Im Unterschied zu Bargeld oder einem normalen Bankkonto bietet eine Geldanlage auf dem Kapitalmarkt zumindest die Möglichkeit einer höheren Rendite. Dies setzt jedoch zum einen Kenntnisse und Erfahrung voraus und ist zudem verbunden mit einem ebenfalls höheren Risiko, das man bereit sein muss einzugehen. Das Risiko besteht zum einen im unrealistischen aber möglichen Totalverlust des Geldes und zum anderen in der Schwankung des Wertes einer Anlage in Aktien.
Wer am Kapitalmarkt sinnvoll investieren möchte, sollte dies aktiv und langfristig tun - also auf Sicht von mindestens 7-10 Jahren. In diesem Sinne kann sich eine Anlage in Aktien oder Investmentfonds als Altersvorsorge eignen, da wir hier über einen regelmäßigen Sparvorgang von bis zu 40 Jahren sprechen. Innerhalb eines solchen Zeitraums ist es möglich, Schwankungen nach unten einfach “auszusitzen”. Dennoch bedarf eine solche Anlage der regelmäßigen Betreuung und Kontrolle durch den Anleger.
Betrachtet man die Abbildung der Wertentwicklung der 500 größten amerikanischen Firmen - zusammengefasst im Standard & Poor’s 500 Index -, so ließe sich folgende Aussage treffen: in den letzten 25 Jahren (vom 04.05.1997 bis zum 04.05.2021) haben diese Firmen eine Wertsteigerung von fast 400% erfahren. Das sind ca. 16% pro Jahr – und das trotz Dot-Com-Blase (2001), Finanzkrise (2008) und Coronakrise (2020).
Hätte man seine Altersvorsorge exakt in dieser Zeit in diesen 500 Firmen angelegt, wäre das die wahrscheinliche Rendite gewesen. Schöne Vorstellung, oder?
Leider kennen wir nur die Vergangenheit und können nicht in die Zukunft schauen. Daher kann diese Entwicklung in Zukunft auch ganz anders aussehen. Dieses Beispiel kann also nur dazu dienen, die Chance oder Möglichkeit auf eine solche Rendite zu veranschaulichen. Und es steht vielleicht auch entgegen Ihrem Gefühl, dass es am Kapitalmarkt dauernd kriselt bzw katastrophal nach unten geht. Dieses Gefühl ist sehr wahrscheinlich der ausgiebigen negativen Berichterstattung in Krisenzeiten in den Medien geschuldet. Tatsächlich kann belegt werden, dass es seit Beginn der Dokumentation der Kursverläufe mehr Jahre mit positiver Entwicklung gibt als anders herum. Oder ist Ihnen bewusst, dass wir seit März 2009 eine fast ununterbrochene Aufwärtsbewegung an den Märkten hatten? (gemessen bis 04.05.2021)