Wozu brauchen wir eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Viele Menschen machen sich den folgenden Zusammenhang nicht klar: Ein noch so kleiner Wohlstand - z. B. dass wir uns etwas zu essen kaufen können und ein Dach über dem Kopf haben - ist verbunden mit unserer Fähigkeit Geld zu verdienen. Im Verlauf des Lebens entwickeln wir Interessen, Hobbys oder Begabungen und bauen diese dann mittels Ausbildung zu einem Beruf aus. Über diesen Beruf verdienen wir Geld für unseren Lebensunterhalt. Das ist für uns selbstverständlich. Doch wie würde unser Leben eigentlich aussehen, wenn wir z. B. aufgrund einer Krankheit (plötzlich) nicht mehr in der Lagen wären, einen Beruf auszuüben? Wer würde dann für unser Leben aufkommen? Um dieses Risiko zu mindern brauchen wir eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Rechnen Sie doch mal selber aus, wie viel Ihre Arbeitskraft eigentlich wert ist, indem Sie Ihr jetziges Brutto oder Netto einfach bis zum 67. Lebensjahr multiplizieren. Sie werden staunen, daß wir hier nicht über Peanuts reden!
Wann leistet eine Berufsunfähigkeitsversicherung?
Das ist wahrscheinlich die meistgestellte Frage. Eine private Berufsunfähigkeitsabsicherung leistet, wenn ärztlich bestätigt wird, dass der bis zur Krankheit spezifisch ausgeübte Beruf unter Berücksichtigung von Ausbildung, Kenntnissen und Ausgestaltung voraussichtlich länger als sechs Monate zu 50% nicht mehr ausgeübt werden kann bzw bereits nicht mehr ausgeübt wird. Dabei wird die konkrete Ausgestaltung des Berufslebens berücksichtigt. Wird ein Tarif ohne Karenzzeit gewählt, was heute eigentlich zum Standard gehört, leistet die Versicherung ab dem ersten Tag. Darüber hinaus bietet die Versicherungsbranche inzwischen ein breites Spektrum verschiedener Möglichkeiten, von denen die Berufsunfähigkeitsversicherung nur eine ist. Je nach Beruf und Geldbeutel kann der Versicherungsschutz so individuell vom Kunden bestimmt werden.
Kommen Sie einfach in meine Beratung, dann besprechen wir das in Ruhe
Angestellte brauchen eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Seitens der staatlichen Versorgungssysteme besteht hier übrigens eine Lücke zwischen Krankengeld der Krankenkasse, Erwerbsminderungsrente und Altersrente. Bei Angestellten zahlt der Arbeitgeber bei Krankheit sechs Wochen lang den Lohn weiter. Anschließend übernimmt die Krankenkasse mit 90% vom Netto oder 70% vom Brutto - je nachdem, was weniger ist. Hier entsteht eine erste Einkommenslücke von ca. 300 - 400 € bei einem durchschnittlichen Gehalt.
Das Krankengeld der Krankenkasse wird nur so lange gezahlt wie auch der Zustand des "Krankseins" besteht, d.h. so lange auch Therapiemöglichkeiten bestehen bzw. mit einer Verbesserung des Zustands zu rechnen ist. Kommen die Ärzte zu dem Ergebnis, dass alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, ändert sich der Zustand in "Berufsunfähigkeit" oder schlimmer "Erwerbsminderung".
Im letzteren Fall sieht der Staat die Erwerbsminderungsrente vor, bei Berufsunfähigkeit bleibt ohne private Vorsorge nur der Gang zum Sozialamt. Eine volle Erwerbsminderungsrente erhält wer medizinisch betrachtet nicht mehr in der Lage ist, mehr als drei Stunden täglich eine Arbeit zu verrichten - d.h. irgendeine theoretisch mögliche Arbeit. So schlimm trifft es zwar zum Glück die wenigsten, aber die große Mehrheit fällt so durch in die Lücke.
Angestellte sollten eine BU-Rente abschließen.
Ärzte, Anwälte und Architekten brauchen eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Dies gilt genauso für die meisten berufsständischen Versorgungswerke. Diese sehen oft eine Leistung bei Berufsunfähigkeit vor. Sie setzt aber meistens zum einen eine vollständige - also 100%ige - Aufgabe der beruflichen Tätigkeit voraus. Zum anderen ist die Leistung aus dem Versorgungswerk z. B. bei Ärzten und Anwälten daran geknüpft, beruflichen Lizenzen oder die Approbation aufzugeben. Oft ist eine Berufsunfähigkeit zum Glück vorübergehend (1-5 Jahre). Das ist ein hoher Preis, um die Leistung zu erhalten. Wer will das schon, wenn es sich irgendwie vermeiden ließe?!
Auch Ärzte, Anwälte und Architekten sollten unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben.
Selbständige brauchen eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Je nachdem, ob ein Selbständiger die Wartezeit von fünf Jahren durch das Einzahlen von mindestens 60 Pflichtbeiträgen erfüllt und freiwillig in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt (um nur einige der Voraussetzungen zu nennen), könnte er eine staatliche Rente wegen Erwerbsminderung erhalten.
Die meisten Selbständigen versuchen aber genau das zu vermeiden, um z.B. - insbesondere am Anfang - die Kosten gering zu halten. Für sie leistet im Krankheitsfall nur das Sozialamt.
Selbständige brauchen unbedingt eine Berufsunfähigkeitsversicherung.
Beamte brauchen eine Berufsunfähigkeitsversicherung
Bei Beamten - insbesondere für Polizisten - kommt noch das Thema der Dienstunfähigkeit (DU) dazu. Für sie gibt es spezielle Tarife, die auch diesen Fall abdecken. Das ist aber nicht immer so eindeutig wie es scheint und sollte in einer Beratung besprochen werden.
Wenigstens erhalten Beamte im Falle von Krankheit und DU den größten Teil ihrer Bezüge (Einkommen) weiter, sodass die abzusichernde Lücke meist überschaubar und damit günstig ist.
Fazit: Auch Beamte brauchen eine Berufsunfähigkeitsversicherung.