Rechtsschutz Versicherung

Wer von Euch bereits eine Rechtsschutz-Versicherung inklusive Mietrechtsschutz abgeschlossen hat, kann jetzt gerne aufhören zu lesen und etwas sinnvolles mit seiner Zeit machen 😉

Immer wieder höre ich in Beratungen folgenden Satz: „Nee, Mietrechtsschutz müssen wir nicht dazu nehmen – ich bin ja im Mieterverein. Die haben da ja auch den Rechtsschutz drin, falls mal was ist.“ Vom Gefühl wollte ich dann immer antworten: Aber wie soll denn das gehen: Du zahlst eine verschwindend kleine Gebühr für diesen Verein und er soll Dir im Streitfall umfassend zu Deinem Recht verhelfen und auch sonst immer für Dich da sein, wenn Du mal was auf der Nebenkostenabrechnung nicht verstehst?!

Durch das aktuelle Beispiel einer Kundin, die einen großen Schaden hatte und keinen Rechtsbeistand durch ihren Mieterverein trotz jahrelanger Mitgliedschaft bekam, kann ich jetzt endlich aus der Praxis berichten:

• Diese Art von Schutz hilft offenbar nicht zuverlässig bei großen Fällen wie Brand- oder Wasserschäden, wo es ja auch für den Mieter um Sein oder Nichtsein gehen kann.
• Die Anzahl der verfügbaren Anwälte ist zu klein, als dass Fälle zeitnah und umfassend bearbeitet werden können. Entsprechende Hotlines und Anlaufstellen sind komplett überlastet.
• Der Berliner Mieterverein e.V. z. B. übernimmt laut Internet eine „Prozesskostenversicherung für mietvertragliche Streitfälle“. Wenn man das mal genau analysiert, ist der Schutz ziemlich begrenzt.

Fazit: Besser man macht es richtig und unabhängig. Ähnlich wie eine Hausratversicherung kostet so ein Schutz für Nichtselbständige etwa 160 € im Jahr und deckt zusätzlich viele weitere mögliche Streitfälle ab. Die Gebühr für den Mieterverein beträgt für Neulinge ja auch schon ca. 108 € im Jahr. Wenn nichts passiert, war das genauso umsonst wie die Versicherung. Aber wenn es doch passiert, ist es doch besser, eine viel größere Chance zu haben, sein Vermögen zu schützen!